Kritikauffassungen in der arabischsprachigen Philosophie. Aufzeichnung jetzt Online
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Die Aufzeichnung der Vorlesung “Kritikauffassungen in der arabischsprachigen Philosophie”, die Anke von Kügelgen und Sarhan Dhouib im Rahmen der von der Wiener Gesellschaft für Interkultuerelle Philosophie und dem Netzwerk “Philosphie in der islamischen Welt der Moderne” am Do 17.3.2022 gehalten haben, ist nun online verfügbar.
Dr. Sarhan Dhouib (Universität Hildesheim), Prof. em. Dr. Anke von Kügelgen (Universität Bern)
Kritikauffassungen in der arabischsprachigen Philosophie
Neben einer Reflexion über den Kritikbegriff in der arabischsprachigen Philosophie der Gegenwart, deren Auseinandersetzungen von Kant bis hin zur Kritischen Theorie der Gegenwart reichen, stehen eigenständige kritische Ansätze zu Kultur, Gesellschaft und Religion von unterschiedlicher philosophischer und theoretischer Fundierung. Dabei nimmt die Kritik (naqd) explizit neue Gestalt an und wird z.B. in Form von „Selbstkritik“ (an–naqd aḏ –ḏ ātī) bei Sadik Jalal al–Azm (1934–2016), „anthropologischer Kritik“ (an–naqd al–anṯ rūbūlūǧ ī) bei Paul Khoury (1921–2021), „doppelter Kritik“ (an–naqd al–muzdawiǧ ) bei Abdelkhébir Khatibi (1938–2009) und verschieden gearteter Rationalitätskritik u.a. bei ʿAbdarraḥ mān Badawī (1917–2002), Mohammed Arkoun (1928–2010) und Muḥ ammad ʿĀbid al–Ǧ ābirī (1935–2010) entwickelt. Die Arbeiten zur Kritik entfalten sich in systematischen und argumentativen Schriften sowie in Essays, Aphorismen und Erwiderungen. In diesem Zusammenhang steht die Philosophie zum einen im Dialog mit anderen Disziplinen wie Orientalistik, Theologie, Literatur und Kunst; zum anderen tritt sie bewusst in Konflikt zu ihnen oder stellt sogar die Theologie als akademische Disziplin in Frage.
Das Panel verfolgte das Anliegen, kontroverse Ansätze zur Kritik ausgewählter Autor:innen zu behandeln und ihre Aktualität in den Vordergrund zu stellen